1920 bis 1946
Nach dem 1.Weltkrieg, als die Menschen wieder Sinn für Freizeit und Sport hatten, wurden unzählige Sportvereine gegründet. So war es auch in Neustadt am Kulm der Fall, als damals einige Männer daran gingen, im Jahre 1920 einen Sportverein ins Auge zu fassen. Bald darauf erfolgte die Gründung, und zwar am 7. August 1920. Nach Angaben einiger noch lebender Gründungsmitglieder hieß der 1. Vorstand des Sportvereins „Siegfried“, so der offizielle Gründungsname, Karl Bayerlein.In den Anfangsjahren wurde hauptsächlich die Schwerathletik, das Gewichtheben, betrieben. Diese Sportart mag in erster Linie dazu beigetragen haben, dem Sportverein den Namen „Siegfried“ als Symbol des starken, urwüchsigen Germanen zu geben. Noch heute ist ein Gewichtheber mit der Hantel am Vereinsiegel abgebildet. Im Laufe der Zwanziger Jahre, als Fußball immer mehr Volkssport wurde, trat auch in Neustadt eine Fußballelf in Erscheinung. Paßkontrollen und Spieltaktik waren noch ein Fremdwort. Anfangs der Dreißiger Jahre wurde die Neustädter Mannschaft sehr spielstark und zum „Schrecken“ der Nachbarvereine. So wurde auch ein Spiel gegen den in der damals höchsten bayerischen Spielklasse, der Gauliga, sich befindenden 1. FC Bayreuth ausgetragen.Im Zuge der Gleichschaltung der Vereine 1933 ging der Verein dann in den Kulturverein über. Als dann Mitte der Dreißiger Jahre viele junge Männer zum Militär einberufen wurden, schränkten sich der Sport und besonders das Fußballspielen in Neustadt weitgehend ein. Mit Kriegsbeginn 1939 ruhte dann der Spielbetrieb.Nach dem Krieg gingen einige beherzte Männer dann daran, den Sportverein wieder ins Leben zu rufen. Da der Name „Siegfried“ von den Amerikanern als „nazibehaftet“ abgelehnt wurde, einigte man sich am 10.9.1946 auf den Namen „Sportvereinigung“, abgekürzt „SpVgg“. Hauptziel war die Fußballabteilung. Mit viel Eifer und Mühe wurde der alte Platz an der Allee abgetragen und begradigt. Sogleich trug man dann ein Spiel gegen Kemnath aus, das 4:4 endete.
Jahr 1953 – 1991
In der Spielzeit 1953/54 konnte, nachdem man dem BFV angemeldet war, die C-Klassenmeisterschaft errungen werden. Nach dem Sieg gegen Kohlberg-Röthenbach im Ausscheidungsspiel stieg man in die damals sehr spielstarke B-Klasse auf, in der man es u. a. mit Vereinen wie Pressath, Tirschenreuth, Mitterteich und Erbendorf zu tun hatte. Im ersten Jahr konnte man sich noch im Mittelfeld behaupten. Ich nächsten Jahr war der Abstieg, bedingt durch den Wegzug vieler Spieler, unaufhaltsam. Man war sogar gezwungen, die erste Mannschaft für einige Jahre aus dem Spielbetrieb zu nehmen. Nach langjährigem C-Klassendasein gelang dann der 1. Mannschaft in der Saison 1973/74 mit einer stark verjüngten Mannschaft der ersehnte Aufstieg in die eingleisige B-Klasse. Stolze 40:4 Punkte holte man. Trainer war D. Kalkbrenner und Spartenleiter H. Ahl. Nach einem 6. Platz mußte man 1975/76 recht unglücklich wieder absteigen, schaffte aber postwenden mit der C-Klassenmeisterschaft 1976/77 den Wiederaufstieg. Damaliger Trainer war Bodo Lips. 1975 stand die Mannschaft zudem im Endspiel des Bezirks Oberpfalz um den DFB-Pokal, das aber 5:0 gegen den TB Weiden verloren ging. Zunächst konnte man sich gut behaupten, man errang sogar einmal die Herbstmeisterschaft. Der Abschluß der Saison 1980/81 bedeutete jedoch nach vier Qualifikationsspielen den Abstieg und ein langjähriges Verbleiben in der C-Klasse. Jedes Jahr spielte man anschließend um die Meisterschaft mit. Oft fehlte nur ein Punkt, bis 1988/89 die erneute C-Klassenmeisterschaft mit 37:5 Punkten errungen und der Aufstieg in die nun zweigeteilte B-Klasse geschafft wurde. Trainer waren Toni Hermann und Spartenleiter Peter Scharf. Ein großer Erfolg war auch der Vorstoß bis in die 2. Runde auf Bezirksebene im DFB-Pokal 1989. Nach 2jähriger B-Klassenzeit stieg man 1991 wieder ab. In der Saison 1995/96 konnte man nur noch einen hinteren Mittelfeldplatz belegen.Schon seit langem war für „Insider“ vorauszusehen, daß die SpVgg Mitte der neunziger Jahre schwierigen Zeiten entgegengehen wird. So verfügt man seit 1990 über keine A-Jugend mehr, die verbleibenden Spieler schlossen sich Vereinen aus der Umgebung an und kehrten oft nicht mehr zu ihrem Stammverein zurück.